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Seit 1. Juli 2022 heisst es für viele österreichische Pendler heißt es wieder raus aus dem Homeoffice und rein ins Auto. Denn österreichische Dienstnehmer von deutschen Unternehmen dürfen seit Monatsbeginn aus steuerlichen Gründen nicht weiter im Homeoffice arbeiten. Ein Beispiel ist das von Anna Sauer (Name geändert). Die IT Programmiererin lebt in Oberösterreich und arbeitet seit 25 Jahren für ein produzierendes Unternehmen mit Sitz in Deutschland. Vor der Pandemie fuhr sie täglich 100 km an ihren Arbeitsplatz hin und retour. Die letzten zwei Jahre arbeitete sie im Homeoffice in Österreich. Nun fordert ihr deutscher Dienstgeber sie auf, wieder täglich zum Sitz des Unternehmens nach Deutschland zu pendeln.

Der Grund dafür ist folgende steuerliche Regelung: Arbeiten österreichische Dienstnehmer für ihre ausländischen Arbeitgeber im Homeoffice, so kann dadurch für den ausländischen Arbeitgeber eine österreichische Betriebsstätte entstehen. Eine solche Betriebsstätte ist für das ausländische Unternehmen mit hohen Compliance Kosten verbunden.

Mit Deutschland gab es bis Anfang Juli eine befristete Vereinbarung, die Homeoffice-Betriebsstätte während der Pandemie auszusetzen. Durch das Auslaufen dieser Regelung drängen nun zahlreiche deutsche und andere grenznahe Unternehmen ihre österreichischen Mitarbeiter wieder dazu ins Office zu fahren, damit ihnen keine inländische Betriebsstätte entsteht.

Yasmin Wagner, Steuerberaterin bei TPA, dazu: "Es sollte ein Umdenken einsetzen, um steuerlich getriebene Umweltverschmutzung zu verhindern. Selbst das österreichische Steueraufkommen würde wohl bei Abschaffung der "Homeoffice-Betriebsstätten" nicht vermindert werden, da das Arbeitseinkommen der im Homeoffice in Österreich arbeitenden Dienstnehmer ausländischer Unternehmen auch in Österreich zu besteuern ist. Pendelt demgegenüber der österreichische Dienstnehmer zum ausländischen Unternehmen hat (außerhalb der sogenannten "Grenzgängerregelung") der ausländische Staat und nicht Österreich das Besteuerungsrecht an den Arbeitseinkünften."