Immotermin

KPMG Immo Drinks -
7. Immo-Stammtisch -
9. Immobilienforum Wien 2024 -
Teilen
Merken
Immoflash

Gerade die Politik, die gerne das Schlagwort "leistbares Wohnen" ins Treffen führt, könnte hier ansetzen. Laut der Wiener Fachgruppe der Immobilien- und Vermögenstreuhänder werden in Wien bis zu 150.000 Wohnungen nicht als Hauptwohnsitz geführt. Das bedeutet zwar nicht zwangsläufig, dass diese Wohnungen leer stehen, sondern gelegentlich genutzt werden, anderen zur Verfügung gestellt oder einfach aufgehoben werden. Bereits eine Mikrozensuserhebung vor neun Jahren habe gezeigt, dass rund 15 Prozent des Wiener Wohnungsbestand ungenutzt seien, also nicht zur Deckung des unmittelbaren Wohnbedürfnisses dienen. Sozialwohnungen würden oft gehortet, weil die Miete weit unter den Marktmieten liegen würden. Das hat aber Konsequenzen, so Pisecky: "Den meist jüngeren Interessenten für Mietwohnungen stehen nur die teureren Wohnungen zur Verfügung."

Vor allem im sozialen Wohnbau sieht Fachgruppenobmann Michael Pisecky große Ressourcen an günstigen Wohnungen und vermisst sowohl in der Gemeinde Wien als auch bei den Gemeinnützigen Genossenschaften das Interesse an Bedarfsüberprüfungen. Laut Pisecky argumentiere man, dass solche Überprüfungen auch arbeits- und konfliktreich seien und Kosten erzeugen, da Wohnungen, die wieder zurückgegeben und damit dem eigentlichen Zweck wieder dienen sollen, entsprechend renoviert werden müssten, ohne den Mietzins zu erhöhen.

Dennoch führt an Bedarfsüberprüfungen im sozialen Wohnbau kein Weg vorbei. Pisecky sieht da den sozialen Wohnbau und die neu gewählte Wiener Stadtpolitik gefordert: "Bedarfsprüfungen im sozialen Wohnbau würden das Problem der Fehlbelegung beseitigen und zu höherer sozialer Treffsicherheit führen. Wenn der soziale Wohnbau in Wien fair belegt und bewirtschaftet wird, dann reichen 60 Prozent des Wiener Wohnungsbestandes, welcher zum sozialen Wohnbau zählt, sicherlich aus, um das unterste Einkommens-Quartil der Einwohner zu versorgen."