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Gestern hat der VWBF, der Verein für Wohnbauförderung, seine Pläne für die Zukunft vorgestellt. Im Vordergrund steht dabei auch bei den Gemeinnützigen Bauträgern der aktive Umgang mit der Klimakrise. So versteht Michael Gehbauer, Obmann der GBV-Landesgruppe Wien und Geschäftsführer der Wohnbauvereinigung für Privatangestellte, "Gemeinnützige" als Treuhänder zukünftiger Generationen. Obwohl bereits 95 Prozent des gemeinnützigen Wohnungsbestands bis zum Baujahr 1980 thermisch saniert wurden wäre aus seiner Sicht klar, das das allein nicht ausreichen werde, um diese "größte Herausforderung unsere Gesellschaft" zu stemmen. Der VWBF setze sich daher intensiv mit der Fragestellung "Wie es gelingen kann den Wohnungsbestand zu dekarbonisieren" auseinander. Die größte Herausforderung werden laut Gehbauer die Umstellung der Gasetagenheizungen sein.

Damit man bei künftigen Konzepten aktuelle Erkenntnisse nicht verpasst hat der VWBF in Kooperation mit der AK Wien nun Stipendien für Diplom- oder Masterarbeiten, die sich mit dem Thema "Leistbarer und sozialer Wohnraum" sowie mit Themen, die sich mit Nachhaltigkeit, Dekarbonisierung und Energiearmut wissenschaftlich auseinandersetzen, vergeben. Diplomarbeiten werden mit 1.500,- Euro und Masterarbeiten mit 2.500,- Euro gefördert. Geplant ist ein jährlicher Förderungstopf in der Höhe von 10.000,- Euro. Gemeinsam mit dem Büro art:phalanx und dem Kollektiv "wohnlabor" wird auch an einer multimedialen Wanderausstellung über die "Zukunft des sozialen und geförderten Wohnbaus" gearbeitet. Sie soll ab Mitte nächsten Jahres an mehreren Standorten in ganz Österreich gezeigt werden. Ergänzend dazu hat der VWBF ab diesem Jahr auch in Kooperation mit dem Renner-Institut einen Sonderpreis zum Bruno-Kreisky-Preis in der Kategorie "Sozial-ökologisches Wohnen und Zusammenleben" ins Leben gerufen hat. Er wird erstmals 2023 verliehe.

Klaus Baringer, erst kürzlich zum neuen GBV-Verbandsobmann gewählt, ging auf die überhitzten Baupreise und die preistreibenden Faktoren in der Baubranche ein. Die Bauleistung der Gemeinnützigen werde seiner Ansicht nach auf lange Sicht aufrecht zu erhalten sein. Die Gesetz- und Förderungsgeber in den Bundesländern hätten bereits auf die neue Situation am Markt reagiert. Das Land Wien habe, wie von der zuständigen Wohnbaustadträtin und Vizebürgermeisterin Kathrin Gaál angekündigt, zu Beginn letzter Woche die Neubauförderung von EUR 510,- auf EUR 810,- pro Quadratmeter Nutzfläche angehoben. Er sehe darin ein wichtiges Signal für die gesamte gemeinnützige Wohnbaubranche. Sein langfristiges Ziel sieht er aber darin, dass die gemeinnützigen Bauträger das Thema "Klimaneutralität" anpacken. Seine in der letzten Generalversammlung gewählten zukünftige VWBF Obmann-Stv.-Kollegin Petra Neuherz ging noch auf die Rolle der Frauen in der Wohnungswirtschaft ein: "Die Branche wurde ja noch vor Jahren als reine Männerdomäne gesehen. Das hat sich in den letzten Jahren sehr verändert. Frauen in Führungspositionen sind in der gemeinnützigen Wohnungswirtschaft mittlerweile keine Utopie mehr. Gerade der weibliche Blick auf Planungen von Wohngebäuden hat in der Vergangenheit auch zu einem Qualitätszuwachs in allen Bereichen bspw. Zusammenleben, Verwaltung aber auch der funktionalen Architektur geführt." Der VWBF hat nun nicht nur neun weitere Frauen im Vereinsvorstand, sondern hat auch eine Frauen-Quote in seinen Statuten verankert.