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Rund 150 Teilnehmer trafen sich am 20. Oktober 2020 am Kongressort des SV-Dachverbands in Wien sowie via Live-Streaming zum 10. Kongress der IG Lebenszyklus Bau, der in diesem Jahr die Themenfelder des Green Deal der Europäischen Union und seine Auswirkungen auf die Bau- und Immobilienbranche in Österreich im Fokus hatte.

Unter Berücksichtigung der Querschnittsthemen Mobilität, Vernetzung und Verknappung referierten Wolfgang Pekny (Footprint) und Roland Bechmann (Werner Sobek AG) über die Herausforderungen des Green Deal für die Bau- und Immobilienwirtschaft. Wolfgang Pekny betonte, dass „nicht die Baumaterialien, sondern die Lebensdauer die Nachhaltigkeit von Gebäuden bestimmt. Letztere wird durch drei Faktoren determiniert: Qualität der Ausführung, Funktionalität (Flexibilität der Nutzung) und Schönheit.“ Eine neue Studie veröffentlicht die AG Klimaneutrale Gebäude unter Leitung von Klaus Reisinger (iC consulenten), der es gelungen ist nachzuweisen, dass die größte Beachtung aktuell die CO2-Emissionen aus der Mobilität während der Errichtung und Nutzung eines Gebäudes verdienen. Eine Energieversorgung mit lokal erzeugten erneuerbaren Energiequellen und Vernetzung mit anderen Gebäuden bedeutet einen großen Schritt hin zur Klimaneutralität.

Im zweiten Teil des Kongresses standen die politischen Rahmenbedingungen des Green Deal im Mittelpunkt. Jürgen Schneider, Sektionschef im Bundesministerium für Klimaschutz, betont die zukünftigen Änderungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen im Gebäudebereich: „Mit dem Ziel der Klimaneutralität haben sich die EU und Österreich zu einer umfassenden Transformation der Wirtschaft und Gesellschaft als Antwort auf die Klimakrise bekannt. Die dafür notwendigen Rahmenbedingungen müssen nun schnell gemeinsam geschaffen werden, um klimafreundliches Wirtschaften zu unterstützen. Dies wird eine Reihe von weitreichenden Änderungen auch im Gebäudebereich nach sich ziehen.“ In der nachfolgenden Panel-Diskussion verweist Karl Friedl, Vorstandssprecher der IG Lebenszyklus Bau, auf die Notwendigkeit einer ganzheitlichen Betrachtung der zentralen Themenfelder: „Der Green Deal wird nur erfolgreich sein, wenn wir Gebäude, Energie, Mobilität und Digitalisierung ganzheitlich betrachten. Nur mit branchenübergreifender Zusammenarbeit werden wir zukunftsfähige Gebäude, Quartiere und Städte für die nachfolgenden Generationen schaffen.“

Die finalen Vorträge des Kongresses von Tim Schabert (KPMG) und Christoph M. Achammer (ATP architekten ingenieure) stellten Green Deal und Green Finance in den Mittelpunkt. Während Tim Schabert das Nachhaltigkeitsmanagement als Instrument der Veränderung des Verhältnisses zwischen Banken und Kunden herausarbeitete, forderte Christoph M. Achammer alle Tätigen in der Bau- und Immobilienwirtschaft zu einem „gemeinsamen neuen Handeln von allen für alle“ auf.