Immotermin

KPMG Immo Drinks -
7. Immo-Stammtisch -
9. Immobilienforum Wien 2024 -
Teilen
Merken
Immoflash

Die derzeitige Marktsituation im Immobilien- und Investmentbereich sorgt für Unruhe. Die Kombination aus steigenden Zinsen, hohen Baupreisen, fehlenden Baumaterialien, gekürzten Förderungen und noch immer hohen Kaufpreisen verunsichert alle Marktteilnehmer. Hinzu kommen steigenden Lebenshaltungs- und Energiekosten, die sich deutlich im Geldbeutel bemerkbar machen und Kaufentscheidungen hinauszögern.

Eine aktuelle Marktstudie von ImmoScout24 zeigt, dass derzeit 36 Prozent weniger Kaufinteressenten im Portal nachfragen und die Anzahl der Immobilienangebote um 46 Prozent gestiegen ist. Das bedeutet, eine Vielzahl von Kaufinteressenten - insbesondere junge Familien mit Durchschnittsgehalt oder darunter - sehen aufgrund der vorgenannten Faktoren von einem Kauf ab, weil es finanziell für sie nicht mehr tragbar ist.

Die gestiegenen Zinsen wirken sich unmittelbar auf die Rendite aus. Im Umkehrschluss merken auch Verkäufer, dass die Nachfrage zurückgeht. Dies kann bei überteuerten Immobilien oder schlechten Lagen dafür sorgen, dass es Preisanpassungen nach unten geben muss oder sogar gar kein Käufer gefunden wird. Da der Immobilienmarkt im allgemeinen langsamer reagiert als der Finanzmarkt, machen sich diese Auswirkungen bisher erst leicht bemerkbar.

Maklerunternehmen, die dem Eigentümer in diesem Zusammenhang umfangreiche individuelle Dienstleistung bieten und klare Einkaufsprozesse haben, werden weiterhin von vollen Auftragsbüchern profitieren.

Aber: Auf lange Sicht sollten die Preise insbesondere in urbanen Gegenden recht stabil auf dem aktuell hohen Niveau bleiben, da noch immer eine starke Kaufnachfrage am Markt besteht, so Ilka Vietz, Geschäftsführerin von eXp Realty Germany.

Auch international ist der Markt in Bewegung. Laut eines Reports von MSCI über die Größe der Immobilienmärkte ist der US-Markt 2021 um 12,9 Prozent auf 4,6 Billionen US-Dollar gewachsen. In der EMEA-Region, also Europa, dem Mittleren Osten und Afrika hingegen nur um 5,5 Prozent auf 3,8 Billionen US-Dollar. Dies ist in erster Linie auf die Aufwertung des US-Dollars gegenüber den jeweiligen Landeswährungen zurückzuführen. Da der US-Dollar gegenüber dem Euro aktuell weiter Boden gut macht, dürfte sich dieser Effekt im Laufe des Jahres 2022 weiter verstärken. Dennoch sind auch an den internationalen Immobilienmärkten die Auswirkungen des Weltgeschehens im ersten Halbjahr 2022 spürbar.

Aktuell ist der Trend, dass Kaufinteressenten vermehrt Anlagemöglichkeiten in den USA nachfragen. Als Gründe sind hier der eben genannte stärker werdende Dollar und vor allem die entspanntere Situation im Energiebereich in den USA zu nennen. Auch Immobilien in den beliebtesten Urlaubsländern, Italien und Spanien, sind bei den Käufern momentan hoch im Kurs. Ferienimmobilien als rentables Investment und der Verzicht auf Urlaub durch die Pandemie könnten hier die Gründe sein.