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Aktuell gibt es wieder deutlich mehr Interesse an Investitionen als noch im Herbst 2022. Das zeigt das EHL-Investmentmarkt-Update. Demnach würden aber die Preisvorstellungen potenzieller Käufer:innen und Verkäufer:innen noch zu weit auseinander liegen. Erfahrungsgemäß dauere es rund ein halbes Jahr, bis sich ein neues Marktgleichgewicht bildet, daher erwartet die EHL ab etwa Jahresmitte wieder eine deutlich erhöhte Transaktionstätigkeit.

Der österreichische Immobilieninvestmentmarkt hat laut EHL-Investmentmarkt-Update ein insgesamt schwieriges, aber trotzdem durchaus zufriedenstellendes Jahr 2022 hinter sich gebracht. Das Transaktionsvolumen ging im Jahresvergleich zwar um rund zehn Prozent zurück, blieb mit rund 4,1 Milliarden Euro aber dennoch deutlich über den Prognosen.

Dabei entsprach das erste Halbjahr noch den Erwartungen, nach einem markanten Einbruch ab Jahresmitte kam es allerdings bereits im letzten Quartal wieder zu einer spürbaren Erholung, sodass mit einer Reihe mittelgroßer Transaktionen noch vor dem Jahresende einiges an Terrain aufgeholt werden konnte.

Die stärkste Assetklasse im Jahr 2022 mit rund 31 Prozent des Investitionsvolumens war, wie auch in den vergangenen Jahren, Wohnen. Der Anteil von Büroimmobilien betrug knapp 20 Prozent, gefolgt von stark risikodiversifizierten, gemischt genutzten Liegenschaften mit rund 19 Prozent des Gesamttransaktionsvolumens. Rund neun Prozent wurden in Einzelhandelsimmobilien investiert und ca. acht Prozent in die Assetklasse Logistik.

Im Jahr 2022 haben sich vorrangig Investoren aus Österreich (69 Prozent) und Deutschland (26 Prozent) auf dem Investmentmarkt engagiert. Insbesondere Spezialfonds, Projektentwickler sowie Family Offices haben auf Käuferseite dominiert.

Die Spitzenrenditen für institutionelle Wohn- und Büroobjekte liegen für Top-Produkte bei ca. 3,50 Prozent. Bei schwächeren Lagen, ineffizienten Grundrissen, schlechter Infrastruktur oder Nachhaltigkeitsthemen bei den Gebäuden, werden dagegen höhere Risikoaufschläge von bis zu 100 Basispunkten oder sogar mehr angesetzt.

Im Logistikbereich bleiben die Renditen für ausgewählte, langfristig vermietete Objekte im Spitzensegment auf einem niedrigen Niveau von knapp über vier Prozent. Im Bereich Einzelhandel zeigt sich ein Unterschied zwischen Lebensmittelmärkten und Fachmarktzentren, die sich nach wie vor guter Nachfrage erfreuen, und großen Einkaufszentren, die für Investoren derzeit weniger attraktiv sind. Es ist laut EHL daher aktuell schwer, das Renditeniveau in diesem Segment zu bestimmen, da es eine unzureichende Zahl von Transaktionen gibt.

Insgesamt sei der Immobilienmarkt in Österreich derzeit weiterhin von der allgemeinen Unsicherheit und einer

abwartenden Haltung geprägt, die sich jedoch - so die Einschätzung der EHL - durch eine zunehmende Stabilisierung der wirtschaftlichen Lage und steigender Klarheit in Hinblick auf die zukünftige Zinsentwicklung in den kommenden Monaten wieder verbessern wird.