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Immobilien Magazin

Der Neudeckerhof im Döblinger Stadtteil Nussdorf. Das zweigeschoßige Gebäude aus dem Jahr 1577 ist so etwas wie die Geburtsstätte von teamneunzehn. 2010 entwickelten die Brüder Christoph und Markus Ringsmuth, gemeinsam mit ihren Vater Alexander Ringsmuth, auf den knapp 2.000 Quadratmetern Nutzfläche des denkmalgeschützten Gewölbegebäudes ein Bürocenter, welches sie auch selbst als Büro nutzten. „Im gleichen Jahr haben wir auch als Maklerunternehmen gestartet“, erinnert sich Christoph Ringsmuth. Es war der Startschuss für das rasante Wachstum des Immobilienunternehmens, welches heute 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt und neben der Zentrale in Wien auch Filialen in Graz, Linz und St. Pölten betreibt. Bei der Firmengründung war Markus Ringsmuth 18 Jahre alt, sein Bruder Christoph gerade 20. Heute sitzen die Brüder hoch oben im Millennium Tower, samt grandiosem Ausblick aus dem 44. Stock.
Die beiden Favoritner hatten eigentlich den Weg von Profifußballern eingeschlagen und besuchten die Fußballakademie in St. Pölten. Markus Ringsmuth hatte Einsatzzeiten beim Profiklub Admira Wacker Mödling und Christoph Ringsmuth in der 1.Niederösterreichischen Landesliga.

Christoph und Markus Ringsmuth starteten früh in der Immobilienbranche.

„Nach mehreren Kreuzband-Operationen war meine sogenannte „Fußballkarriere“ aber bald zu Ende. In Sachen Fußball sind wir beide nur noch sehr aktive Zuschauer“, erzählt Markus Ringsmuth. Dass sie später in der Immobilienbranche Karriere machen werden, war ihnen in die Wiege gelegt. „Unser Vater war bereits seit Jahren in der Immobilienbranche tätig und wir gründeten gemeinsam das Unternehmen im Jahr 2010“, erzählt Christoph Ringsmuth.

Erarbeitetes Glück
Doch wie konnte teamneunzehn so schnell zu einem so großen Player auf dem Immobilienmarkt werden? „Innovative Ideen, Motivation, Geschick und natürlich erarbeitetes Glück“, sagt Christoph Ringsmuth. „Ich bin davon überzeugt, wir waren zur richtigen Zeit am richtigen Ort und hatten die Ansätze, um etwas Neues auf dem Immobilienmarkt darstellen zu können. Wir haben uns sehr stark auf Bauträger, gewerbliche Kunden, Immobilienfonds und institutionelle Investoren konzentriert und unser Marketing darauf ausgerichtet“, ergänzt Markus Ringsmuth. „Die Kund:innenzufriedenheit hat sich auch sehr schnell herumgesprochen und so war der Grundstein für das Wachstum gelegt“. 2017 stiegen Christoph und Markus Ringsmuth mit dem Kauf einer kleineren Hausverwaltung in ein neues Geschäftsfeld ein. Nach der Integration in die Unternehmensgruppe wurde die Hausverwaltung kontinuierlich ausgebaut. Heute verwaltet teamneunzehn rund 1, 2 Millionen Quadratmeter. „Mir macht das alles Spaß. Wenn man etwas nicht gerne macht, hat man auch keinen Erfolg, denn dann kann man die Qualität nicht garantieren, und wir haben einen sehr hohen Qualitätsanspruch“, sagt Christoph Ringsmuth.

Verschiedene Charaktere
Die beiden Brüder empfinden sich als sehr unterschiedlich. „Wären wir gleich, wäre die Zusammenarbeit zum Scheitern verurteilt. So aber funktioniert das Zusammenspiel sehr gut“, sagt Markus Ringsmuth, der für die Kundebetreuung und Akquise zuständig ist. Christoph Ringsmuth leitet das Büro und hat die Finanzen im Griff. „Wir sagen uns schon mal die Meinung. Mal hat der eine Recht, mal der andere. Aber am Ende des Tages ziehen wir an einem Strang. Auch wenn man nicht gerne zugibt, dass man falsch liegt“, erzählt er.
Die beiden Brüder sind sich bewusst, dass die Zeiten im aktuellen Umfeld schwieriger werden. Nervös sind sie aber keineswegs. „Wir wollen auch in dieser schwierigen Zeit unseren Weg weitergehen. Wir haben Ansätze entwickelt, wie wir gemeinsam mit unseren Kund:innen die herausfordernde Zeit überbrücken können“, erklärt Markus Ringsmuth und nennt als Beispiele Mietkaufmodelle oder auch Finanzierungskontingente von Banken.

„Wir sind ständig auf der Suche nach innovativen und modernen Wegen. Jetzt überlegen wir, wie wir den steigenden Zinsen und dem Finanzierungsproblem begegnen können“, so der Immobilienprofi. „Immobilienfinanzierungen waren schon in den vergangenen Jahren gefragt. Früher ging es aber darum, wer die besten Zinskonditionen bietet. Heute geht es darum, bekomme ich den Kredit überhaupt und wenn ja, mit welchem Eigenkapital. Da können wir mit unseren Kontakten sicher helfen“, so Christoph Ringsmuth weiter.

 

Vorbereitung auf Bestellerprinzip
Auch auf das Bestellerprinzip sehen sich die Unternehmer gut vorbereitet. „Wir wussten alle, dass das Bestellerprinzip kommt. Die Frage war nur wann. Für uns als Unternehmensgruppe hat es keine Auswirkungen. Wir haben unsere Kund:innen seit Monaten und Jahren darauf vorbereitet und auch langfristige Verträge abgeschlossen, die für beide Seiten von Vorteil sind, wenn das Bestellerprinzip kommt“, erklärt Markus Ringsmuth. „Unsere Kund:innen sind keine Makler:innen und wollen mit der Vermietung nichts zu tun haben. Sie wollen alles aus einer Hand und zahlen auch gerne dafür. Qualitativ guter Service wird auch entsprechend honoriert“, ist Christoph Ringsmuth überzeugt, der dennoch glaubt, dass das Bestellerprinzip Auswirkungen auf den Markt haben wird: „Die Fluktuation unter den Mieter:innen wird höher werden, weil mit dem Bestellerprinzip die Maklerprovision wegfällt, die bisher eine Hürde für einen Umzug darstellte. „Gerade deshalb werden viele Auftraggeber:innen, egal, ob Bauträger, Investor:innen oder auch private Eigentümer, sagen, ich brauche einen Profi, um das richtige Marketing und die beste Strategie zu bekommen“, ergänzt Markus Ringsmuth.
Eine Herausforderung des aktuellen Vermietungsmarktes ist auch, dass in den letzten ein bis zwei Jahren viele großvolumige Projekte auf den Markt gekommen sind. Dabei sind die Mietpreiskalkulationen bei einigen Projekten in den Flächenbezirken wohl zu großzügig ausgefallen. „Wir kommen erst dazu, wenn die Kalkulation schon gemacht ist. Dann liegt es an uns, den Mietpreis auch einzuhalten“, sagt Markus Ringsmuth. „Der Mietpreis hängt davon ab, welche Ausstattungsmerkmale, welche Bauqualität und welche Energieeffizienz man bietet. Wenn das alles berücksichtigt wird, dann sehe ich auch im 22. Wiener Gemeindebezirk realistische Ansätze für eine Miete von 12 bis 14 Euro pro Quadratmeter“, ergänzt Christoph Ringsmuth.
Ihre wenige Freizeit verbringen die beiden Brüder vor allem mit ihren Familien. Markus Ringsmuth‘ Kinder sind acht und sechs Jahre alt, Christoph hat ein dreijähriges Kind und einjährige Zwillinge. Trotz der engen Zusammenarbeit treffen sich die beiden Firmenchefs auch privat oft. „Am Anfang haben wir auch privat oft über das Geschäft gesprochen. Mittlerweile versuchen wir, das zu vermeiden“, erzählt Christoph Ringsmuth.

Auch in Zukunft wollen sich beide und das Unternehmen weiterentwickeln und den Spaß und die Freude an der Arbeit und am Erfolg nicht verlieren. „Man muss sich immer wieder neue Ziele setzen und seine Ansprüche immer weiter steigern. Wir wollen noch mehr Qualität, noch mehr Effizienz, noch mehr innovative Ideen. Man schafft Meilensteine, aber auf dem Weg findet man immer neue Ziele. Leben braucht Raum und den wollen wir vermitteln und bewirtschaften“, so Markus Ringsmuth.