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Die Situation für den Retailbereich verschärft sich, Retailimmobilien beziehungsweise deren Investoren sehen sich stark wachsenden Herausforderungen gegenüber. Das konstatiert die EHL im Rahmen des aktuellen Geschäftsflächenberichts für den Herbst. Der Grund: Das Konsumwachstum ist moderat, das verfügbare Einkommen der Herren und Frauen Österreicher fließt eher auf Gastronomie und Tourismus - und wenn sie shoppen, dann tun sie das verstärkt online. Die Folge ist ein mittlerweile in einigen Teilmärkten (z.B. im mittleren Modesegment) festzustellender Nachfragerückgang nach Einzelhandelsflächen. In kleineren Orten besteht dieser Trend bereits seit längerem, seit einigen Jahren ist er auch in den Landeshauptstädten und Wien zu verspüren. In Gesamtösterreich war ein Rückgang der Einzelhandelsflächem von mehr als fünf Prozent verzeichnet worden.

Aber es ist nicht alles negativ, wie die EHL weiter ausführt: Verstärkt drängen, wie bereits in den vergangenen Jahren, neue internationale Ketten und Marken in den österreichischen Markt. Beispiele dafür sind ie Modeketten Pull & Bear, Weekday und Monki, der Heimtextilienanbieter Zara Home oder der niederländische Betten- und Matratzenhersteller Swiss Sense. Und diese machen den Großteil des reduzierten Platzbedarfs wieder wett. Das Resümee, das Jörg Bitzer, Retail-Experte bei EHL Immobilien zieht: „Es werden insgesamt weniger Flächen benötigt, aber es gibt zumindest eine größere Vielfalt als früher. Das ist zwar für Konsumenten erfreulich, erschwere aber oftmals auch die Verhandlungsposition der Immobilieninvestoren.“ Denn: Die Marktbedeutung einzelner großer Nachfrager nehme tendenziell ab und potenzielle Mieter kommen aus einer größeren Zahl von Herkunftsländern, vorwiegend aus Europa. Und: Es werden immer mehr kleinere Flächen - also unter 200 m² - nachgefragt.

Auch Shoppingcenter haben es immer schwerer: Während es in den wenigen Top-Geschäftsstraßen weiterhin noch teilweise Ausweitungen der Geschäftsflächen gibt - so stiegen die Handelsumsätze auf der neu gestalteten „MaHü“ wieder auf das Niveau vor dem Umbau - , ist der Neu- und Ausbau von Einkaufszentren stark rückläufig. „In Wien, wo noch vor zwei Jahren mehr als 60.000 m² in einem Jahr gleichzeitig auf den Markt kamen, ist bis auf Weiteres nur noch die seit langem geplante zweite Phase der Erweiterung des huma eleven zu erwarten. Auch in den Bundesländern werden deutlich weniger Neuentwicklungen realisiert. Im Oktober wird beispielsweise das ELI in Liezen eröffnet“, so Michael Ehlmaier, Geschäftsführender Gesellschafter von EHL Immobilien.