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Update | Rodlers Tagebuch
09.02. Bau & Boden in Konkurs
Für alle, die schon lange in der Branche sind, eine gleich doppelt traurige Nachricht: Die Linzer Bau & Boden ist insolvent, deren Eigentümer Andreas Ortner überraschend wenige Wochen zuvor verstorben. Beide traurigen Ereignisse möglicherweise auch eine Folge der gestiegenen Zinsen und damit des Transaktionsstopps der Mehrheit der Deals im Herbst/Winter. Im Herbst war der geplante Verkauf des „Quartier Reininghaus“ deshalb geplatzt. Wochen später starb Ortner. Letzteres ließ die Banken die Notbremse ziehen, denn der jahrzehntelang extrem gute Trackrecord von Ortner war weg und damit auch die Bonität. Dabei war Bau & Boden so viele Jahrzehnte ein grundsolider, seriöser Fixpunkt am Linzer Markt.
13.02. Immobilienpreise moderat höher
War für jedermann klar: Nach den sehr hohen Preissprüngen für Wohnimmobilien ist naturgemäß etwas Beruhigung eingekehrt. Zu Jahresende gab es österreichweit aber immerhin noch eine Jahressteigerung von 5,6 und in Wien von 4,8%. Logisch: Die Grenze der Leistbarkeit ist längst erreicht. Die Preise werden sich also tatsächlich stabilisieren, es wird aber mangels Wirtschaftlichkeit auch immer weniger gebaut werden. Wohnungsnot kommt (fast) fix, wenn es so weitergeht.
14.02. Immokredit-Lockerung ist Mogelpackung
Die minimalen Entschärfungen bei Zwischen- und Vorfinanzierungen von nicht-rückzahlbaren Zuschüssen als Lockerungen zu bezeichnen, ist ein schlechter Scherz. Selbst die Banken – die ja angeblich mit der Kreditbremse geschützt werden sollten – laufen dagegen Sturm. Weiterhin ein Bärendienst für hunderttausende Jungfamilien, die keinen leistbaren Wohnraum mehr haben werden!
16.02. Deutscher Wohnungsbau schwächelt
Der private Wohnbau wird in Deutschland 2023 eingebremst. Besser ist die Erwartung für 2024. Es wird dennoch eng. 800.000 Zuwandererfamilien – viele ukrainische – erhöhen den Druck ja schon jetzt.
21.02. Wohnbau fällt tief ab
Noch wird am Bau in die Hände gespuckt und für 2023 werden Rekordfertigstellungen prognostiziert. Ab 2025 ist dann freilich massive Ebbe – weniger als die Hälfte eines Normaljahres wird auch für die kommenden Jahre erwartet.
22.02 Investorenhunger an Miete gesättigt
In den letzten Jahren wurde ein beachtlicher Teil des Wohnbaus als Globalverkauf an Investor:innen – meist ab Plan oder vor Fertigstellung – verkauft. Deren Hunger ist vorerst zu einem guten Teil gestillt. Der Verkauf verlagert sich nach EHL-Analyse wieder auf den Einzelverkauf. Irgendwann sind die Investorenportfolios eben voll.
24.02. Kreditklemme treibt Mieten
Die aktuell vorliegende Pseudo-Lockerung für Wohnkredite kann diesen Trend nicht stoppen: Für immer mehr bleibt Wohneigentum unfinanzierbar, sie müssen in die Miete ausweichen. Und damit verteuern sich Neuverträge überproportional. Und keine theoretische Mietpreisbremse der Welt kann das in Wahrheit stoppen. Informierte kennen das aus den gescheiterten Versuchen in Berlin.