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Am vergangenen Freitag wurde die Silicon Valley Bank (SVB) von der FDIC (Federal Deposit Insurance Corporation, dem amerikanischen Einlagensicherungsfonds) übernommen, nachdem eine Welle von Einlagenabflüssen zu verzeichnen war. Manche an den Finanzmärkten betrachteten das Ereignis als mögliches Systemrisiko für den US- und den globalen Bankensektor. Tatsächlich wurde dieses Ereignis auch hier in Cannes auf der MIPIM aufmerksam verfolgt. Vergleiche zur Lehman-Krise vor über eineinhalb Jahrzehnten wurden wach, zumal auch dieser Bankenzusammenbruch relativ zeitnah mit einer MIPIM zusammenfiel. Dennoch, so der mehrheitliche Tenor in Cannes, ist diesmal alles anders. Einerseits hatte die SVB eine völlig untypische Einlagenbasis, welche verlustreiche Notverkäufe nötig gemacht hatte. Andererseits ist die SVB-Bankenpleite nicht die Spitze des Eisberges, wie damals und schon gar nicht Ergebnis eines unseriösen Schacherns mit notleidenden Immobilienkrediten.
Allgemeine Aussage in den zurückliegenden eineinhalb Tagen: Eine Finanzkrise ist nicht in Sicht, die hohen Zinsen und steigende Eigenkapitalerfordernisse werden trotz der einen oder anderen Turbulenz zu einer sanften Ladung und damit Normalisierung des Marktes führen. Vor allem die 'alten Hasen' der Branche, welche derartige Konjunkturzyklen schon mehrfach erlebt hatten, sehen das Glas aktuell ganz klar 'halb voll mit Tendenz zu schon bald wieder ganz voll.'