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Immobilien Magazin

Neben persönlichen Gesprächen und dem Gefühl, endlich wieder unter Gleichgesinnten zu sein, ist das verbindende Thema Nachhaltigkeit. ESG und EU-Taxonomie wird durchaus als Herausforderung betrachtet.

Hinter vorgehaltener Hand spielt dabei der Klimawandel nicht die alleinige Rolle. Viele Teilnehmer sehen aufgrund der globalpolitischen Veränderungen und den damit zusammenhängenden Lieferketten – besonders im Rohstoffsektor – eine Notwendigkeit, um Europa unabhängiger von fossilen Rohstoffen zu machen. Viele sehen, dass sich globale Wirtschaftszentren Richtung asiatisch-pazifischen Raum verschieben, damit auch die Versorgung mit fossilen Brennstoffen. Ein Beispiel, das sich eingeprägt hat, war die Havarie des Frachters Ever Given  im Suezkanal, das die Rohstoffpreise erheblich ansteigen hat lassen, da die Alternativrouten deutlich weiter und teurer waren. Unter diesen Gesichtspunkten ist die EU-Taxonomie in Verbindung von Risikoabschlägen bei nicht nachhaltigen Immobilien so zu verstehen, dass man sich EU-weit auch mittlerweile Gedanken über Versorgungswege und vor allem den reibungslosen Betrieb von Immobilien bis zum Ende des Lebenszyklus macht. Je ressourcenschonender Bau und Betrieb, desto eher kann das auch gewährleistet werden.

Da trennt sich irgendwo die Spreu vom Weizen: Einerseits gibt es zu Immobilien kaum noch renditeträchtigen Anlagealternativen, allerdings wollen Investoren auch eine gewisse Langfristigkeit und Stabilität beim Ertrag. Durch die EU-Taxonomie kristallisiert sich immer mehr heraus, dass das nur mehr mit Immobilien möglich sein wird, mit denen sichergestellt ist, dass sie über ihren gesamten Lebenszyklus auch entsprechend betrieben werden kann. JE stärker die Energiekosten steigen, desto dringlicher ist das Problem, denn: Wenn Betriebs- und Energiekosten über eine gewisse Schwelle gehen, orientieren sich Nutzer um und es drohen Leerstände, die potenzielle Renditeangaben dahinschmelzen lässt. Hier spielt dann die Digitalisierung eine Rolle, sie erlaubt es, vorhandene Ressourcen noch effizienter zu nutzen.

Man könnte das als Vorsicht vor der Zukunft betrachten, keinesfalls aber als Krisenstimmung, die an den Tagen in München – anders als nach Lehman – diesmal nicht vorhanden ist. Ganz im Gegenteil. Der Investmentdruck ist enorm, die Nachfrage übersteigt das Angebot und die neuen Projekte kommen mit immer rafffinierten Details. Dass die Expo Real auch heuer ein unverzichtbarer Stimmungsbarometer ist, hat sich einmal mehr eindrucksvoll erwiesen.