Drucken
© zoom_out_map
Häuser und Wohnungen in Österreich verteuerten sich laut Statistik Austria 2022 durchschnittlich um 11,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr, der Trend ist jedoch rückläufig. Der Gesamtindex für das 4. Quartal wies erstmals seit 2016 mit minus 0,6 Prozent gegenüber dem Vorquartal einen Rückgang auf. Der Preisindex für neuen Wohnraum stieg im Vergleich zum Vorjahr mit 14,0 Prozent stärker als jener für bestehenden Wohnraum (+10,5 Prozent). "Die schrittweise Erhöhung des EZB-Leitzinses und die Verteuerung der Kredite machen sich deutlich am Immobilienmarkt bemerkbar. Im Jahr 2022 lag der Preisanstieg für Wohnimmobilien mit 11,6 Prozent zwar nur geringfügig unterhalb des Höchstwertes aus dem Jahr 2021 von 12,4 Prozent, in der zweiten Jahreshälfte 2022 war der Zuwachs mit 9,9 Prozent allerdings bereits deutlich geringer als in der ersten Jahreshälfte mit 13,4 Prozent. Im 4. Quartal 2022 lag das Preisniveau mit minus 0,6 Prozent sogar leicht unter dem des Vorquartals", so Statistik Austria Generaldirektor Tobias Thomas.
Der Teilindex Kauf von neuem Wohnraum, der die Preisentwicklung von neuen Wohnungen und Fertigteilhäusern abbildet, stieg im Jahr 2022 gegenüber dem Vorjahr mit 14,0 Prozent (2021: +7,2 Prozent, 2020: +6,5 Prozent) noch
stark an. Auch die beiden Jahreshälften zeigen gegenüber den entsprechenden Zeiträumen des Vorjahres
mit +14,1 Prozent in der ersten und +14,0 Prozent in der zweiten Hälfte einen anhaltend hohen Preisdruck bei neuem
Wohnraum. Der Teilindex für bestehenden Wohnraum stieg um 10,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (2021
+14,4 Prozent, 2022 +8,0 Prozent). Hier zeigt sich unterjährig eine deutlich stärkere Reaktion auf das neue Markumfeld:
Lagen die Preise im 1. Halbjahr noch 13,2 Prozent über dem Vorjahreswert, waren es im 2. Halbjahr nur noch
8,0 Prozent. Dies war sowohl bei den Häusern (1. Halbjahr 13,7 Prozent, 2. Halbjahr 7,4 Prozent, Gesamt 10,4 Prozent) als auch bei den Wohnungen (1. Halbjahr 12,8 Prozent, 2. Halbjahr 8,6 Prozent, Gesamt 10,6 Prozent) zu beobachten.
Eine Analyse der vorläufigen Transaktionszahlen (jeweils Stand März des Folgejahres) zeigt, dass es im Jahr
2022 insgesamt 14,4 Prozent weniger Wohnimmobilienkäufe gab als im Jahr 2021. Besonders groß ist der Rückgang beim neuen Wohnraum mit −29,0 %. Die Zahl der Transaktionen von bestehendem Wohnraum ging
im Vergleich mit 2021 um 12,2 Prozent zurück.
Den größten Anstieg der Häuserpreise gegenüber dem Vorjahr verzeichnete Salzburg mit +13,7 Prozent, gefolgt
von Vorarlberg mit +13,5 Prozent und Tirol und Oberösterreich mit jeweils +11,1 Prozent. Das Burgenland und Niederösterreich lagen mit +10,5 Prozent und +10,4 Prozent im Mittelfeld. Die Steiermark und Kärnten verzeichneten Anstiege von 9,9 Prozent und 9,6 Prozent. Die geringste Preisdynamik am Häusermarkt gab es in Wien mit +8,3 Prozent. Bei den Wohnungen verzeichnete Kärnten mit +16,7 Prozent den größten Preisanstieg, gefolgt von Tirol (+10,8 Prozent) und Wien (+9,4 Prozent). Die Steiermark (+9,1 Prozent), Oberösterreich (+8,4 Prozent) und Salzburg (+8,2 Prozent) bildeten hier das Mittelfeld. Am geringsten fielen die Anstiege in Niederösterreich (+7,5 Prozent) und Vorarlberg (+7,1 Prozent) aus. Bei den Landeshauptstädten stiegen die Preise von Wohnungen am stärksten in Salzburg (+12,9 Prozent) und Graz (+8,4 Prozent). Etwas geringer waren die Anstiege in Linz (+8,2 Prozent) und Innsbruck (+7,6 Prozent).